Die Osteopathie wurde 1874 vom amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828 – 1917) begründet. Seine Suche nach einem neuen Verständnis von Krankheit und Gesundheit bildet bis heute die Grundlagen der Osteopathie.
Das Wort Osteopathie (osteon = Knochen, pathos = Leiden/ Leidenschaft) wählte Still, weil die Behandlung von Knochen zu Beginn seiner Karriere eine besondere Bedeutung für ihn hatte. Im weiteren Verlauf seiner Forschungen nahm er die Behandlung von Bindegewebe, Muskeln, Nerven und Gefäßen in sein Konzept auf. 1892 wurde das erste College für osteopathische Medizin in den USA gegründet. Weitere Schulen entstanden in anderen Teilen der Welt, insbesondere in Großbritannien, Australien und Neuseeland.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Osteopathie durch den Einfluss anderer Osteopathen wie Sutherland, Mitchell, Hoover, Barral u.a. weiter und hat in vielen Ländern Verbreitung gefunden.
Nur in den USA hat sich die Osteopathie zu einem eigenständigen Beruf entwickelt. Dort gibt es ein medizinisches Universitätsstudium mit Schwerpunkt Osteopathie.
In Deutschland wird die Osteopathie als Ergänzung zur Schulmedizin von Ärzten, Physiotherapeuten und Heilpraktikern zur Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, der inneren Organe und des Nervensystems angewandt.